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Wachsende Stadt – Gesunde Stadt: Kindergesundheit bewegt Berlin

16. Landesgesundheitskonferenz Berlin

Die 16. Landesgesundheitskonferenz, die am 20. November 2019 in der Urania stattfand, war besonders begegnungs- und austauschreich: Rund 250 Teilnehmende haben sich aktiv an den Diskussionen beteiligt. Das vielfältige Engagement für Kinder und deren Familien war über den gesamten Veranstaltungstag hinweg deutlich zu spüren. Martin Matz, der Staatssekretär für Gesundheit, gab einen kurzen Überblick zur gesundheitlichen Lage von Heranwachsenden und zur Bilanz des Kindergesundheitszieleprozesses. Trotz der vielfältigen und engagierten Aktivitäten konnte die gesundheitliche Ungleichheit im Land Berlin aber auch bundesweit nicht abgebaut werden.

Eröffnung

Susanne Borkowski von der Hochschule Magdeburg-Stendal betonte die Bedeutung von Partizipation als Gesundheitsressource im Setting Kommune. Hier besteht großer Handlungsbedarf. Beteiligung als wesentliches Qualitätskriterium wurde immer wieder von verschiedensten Akteuren auf der 16. Landesgesundheitskonferenz aufgegriffen. Diese Perspektive unterstreicht auch Frauke Groner vom Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro in Marzahn-Hellersdorf.

Der Einblick in die Praxis des Neuköllner Rollbergkiezes durch Yildiz Yilmaz, Leiterin des Kiezanker e. V., machte deutlich, dass eine langfristige Finanzierung und Konzeption von Projekten und Maßnahmen immer noch eine große Hürde für erfolgreiches Arbeiten darstellt. Auch das Antragswesen für Projektmittel bedarf einer Vereinfachung.

Prof. Dr. Raimund Geene von der Berlin School of Public Health zeichnete in seinem Kommentar das Bild der vielen bunten Blumen, die in Berlin blühen, dies jedoch kreuz und quer. Er stellte heraus, dass es die vielfältigsten Angebote in den Bezirken gibt und wie wichtig es sei, diese wichtigen Aktivitäten in den sogenannten Präventionsketten/kommunalen Strategien für Gesundheitsförderung zu bündeln. Hier gibt es schon viel Engagement und gute Beispiele, der Ansatz der Präventionskette sollte aber viel stärker finanziell unterstützt und ausgebaut werden.

Fachforen

Die anschließenden Fachforen widmeten sich unterschiedlichen Schwerpunkten, angefangen bei der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinschaftsverpflegung, über das Erreichen von Benachteiligten Zielgruppen, den Ausbau von Präventionsketten bis hin zum Modell der Schulgesundheitsfachkräfte. All diese wichtigen Themen brauchen die entsprechenden strukturellen Rahmenbedingungen, um nachhaltig etwas zu bewegen.

Die Perspektive der Kinder wurde eindrucksvoll über den gesamten Tag in verschiedenen Formaten eingebracht. Passend zum 30-jährigen Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention wurden die Kinderrechtestühle der Grundschule an der Marie ausgestellt. Hierbei handelt es sich um eine Schule, die einen besonderen Fokus auf Kinderrechte legt. Auch die „Hingucker“-Kampagne für Kinderrechte des Kinder- und Jugendbeteiligungsbüros Marzahn-Hellersdorf setzt die Welt aus Kindersicht in den Mittelpunkt und wurde gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen entwickelt. In einem Video des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Landesverband Berlin e. V. konnten in Kooperation mit dem Kneipp-Verein Berlin anschaulich die Stimmen der Kinder zu verschiedenen Dimensionen von Gesundheit in die Veranstaltung eingebracht werden.

Abschluss

Im abschließenden dynamischen Stadtgespräch unter Beteiligung des Staatsekretärs für Gesundheit Martin Matz, weiteren politischen Leitungen und der Teilnehmenden wurde die Landesgesundheitskonferenz als wichtige Institution und Struktur der Gesundheitspolitik benannt, die Kindergesundheit weiter zu entwickeln und zu verbessern. Dabei war eine deutliche Aufbruchstimmung zu spüren: Die Teilnehmenden der 16. Landesgesundheitskonferenz sind hoch motiviert, das Thema Kindergesundheit in Berlin gemeinsam mit gebündelter Kraft weiter voranzubringen.

Impressionen

Fotos: André Wagenzik

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