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Der Weg ist das Ziel – Abschluss eines kooperativen Modellprojekts

Mehr als zweieinhalb Jahre begleitete das Zentrum für Bewegungsförderung (ZfB) Berlin das Kreuzberger Modellprojekt „Bewegung, Mobilität und Teilhabe älterer Menschen im Rahmen vernetzter Arbeit im Sozialraum fördern“.

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Die Entwicklung des kooperativen Modellprojekts ist ein Ergebnis des Dialogprozesses zur 80plus-Rahmenstrategie. Damit wurde ein Lösungsansatz erarbeitet, wie über vernetzte Arbeit im Sozialraum Angebote zur Bewegungsförderung und Sturzprävention etabliert und Zugänge für ältere bis hochaltrige Menschen ermöglicht werden können.

Ausgangspunkt für das Modellprojekt war das in Kreuzberg bereits seit 2013 bestehende Netzwerk „Für mehr Teilhabe älterer Menschen in Kreuzberg“. Durch das Modellprojekt konnte die bedeutsame Arbeit der Netzwerkmitglieder mit weiteren Ressourcen gestärkt und weitere wichtige Erfahrungen in der Gestaltung von Zugängen zu älteren und hochaltrigen Menschen gesammelt werden.

Das Netzwerk ist eine zentrale Grundvoraussetzung zur Entwicklung von Handlungsansätzen zur Förderung von Bewegung, Mobilität und sozialer Teilhabe älterer Menschen.

Mit dem erfolgreichen Abschluss des Projekts Ende 2019 zieht das ZfB Résumé und stellt seine fünf wichtigsten Erkenntnisse vor:

  • Voraussetzung für die Entstehung von Kooperationen ist es, die relevanten Akteure zu identifizieren und zusammenzubringen sowie Fragen der Ressourcenverteilung zu klären, wie z. B. Personalressourcen, Zugänge zur Zielgruppe, Multiplikatoren- und Ehrenamtsstrukturen, Informations- und Sachmittel.
  • Wesentliche Basis und gleichzeitig Herausforderung sowie Chance, um die Ressourcen der verschiedenen Partner zu bündeln, ist ein gemeinsames Verständnis von soziallagenbezogener Gesundheits- und Bewegungsförderung.
  • Für eine kontinuierliche Transparenz zum Projektverlauf und für den Austausch auf Augenhöhe sind regelmäßige Steuerungsrunden unabdingbar. Hier finden die Interessen aller Kooperationspartner ihren Raum. Auch können hier frühzeitig Finanzierungsmöglichkeiten zur nachhaltigen Verankerung des Kooperationsvorhabens und der Transfer von gewonnenen Erkenntnissen diskutiert werden.
  • In hohem Maße bedeutsam ist die immerwährende Bereitschaft der zuständigen Fachressorts (auf politischer und Verwaltungsebene), Verantwortung für den ressorteigenen Anteil an Gesundheit zu übernehmen und einen damit einhergehenden potenziellen Veränderungsauftrag an sich selbst zu begreifen.
  • Im Sinne des Health in All Policies-Ansatzes gilt es auch nach Ablauf des Projektzeitraumes, die wertvollen gewonnen Erkenntnisse zu nutzen. Dieser Ansatz begründet sich im Kern dadurch, dass wesentliche Faktoren, die Gesundheit beeinflussen außerhalb des Einflussbereiches von Gesundheitspolitik und -versorgung liegen. Daher gilt es die jeweiligen Einflussmöglichkeiten innerhalb der Ressorts, aber auch ressortübergreifend auszumachen und gemeinsam die Lebenswelten für ältere Menschen in schwieriger sozialer Lage gesundheitsförderlicher zu gestalten.

Ausblick: Das Modellprojekt „Bewegung, Mobilität und soziale Teilhabe älterer Menschen im Rahmen vernetzter Arbeit im Sozialraum fördern“ ist zum 31.12.2019 beendet. (Eine ausführliche Projektdokumentation folgt in Kürze.)

Das Netzwerk „Für mehr Teilhabe älterer Menschen“ wird bereichert um viele Erfahrungen seine Arbeit fortsetzen. In Absprache mit den Kooperationspartnern des Modellprojekts ist im Jahr 2020 geplant, dem Wissenstransfer innerhalb Berlins besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Dazu bekommen interessierte Bezirke sowie Netzwerke einen Einblick in die Projektarbeit. Hierzu dienen u. a. die im Rahmen des Modellprojekts entwickelten Projektsteckbriefe. Diese geben eine Orientierung zur Adaption konkreter Maßnahmen. Der Berlinweite Transferprozess wird vom ZfB Berlin begleitet.

In einem Leitfaden stellt das Netzwerk seine Arbeit und das zweieinhalbjährige Kooperationsprojekt „Bewegung, Mobilität und soziale Teilhabe älterer Menschen im Rahmen vernetzter Arbeit im Sozialraum fördern“ vor. Der Leitfaden unterstreicht, dass es sich lohnt, in lokale Netzwerkstrukturen zu investieren und gibt Impulse, wie es gelingen kann, Gesundheitsförderung vor Ort gemeinsam zu gestalten.

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