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Die KGC resümiert die stadtteilbezogene Gesundheitsförderung im Förderjahr 2019

Mit dem Projekt „Clearingstelle Gesundheit für Quartiere der sozialen Stadt“ unterstützte die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) Berlin im Jahr 2019 insgesamt 16 gesundheitsfördernde Projekte in fünf Berliner Bezirken aus Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen und Krankenkassenverbände. Die Projekte wurden in der Kulisse des Förderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ (vormals „Soziale Stadt“) umgesetzt und richteten sich an Personengruppen mit besonderen Förderbedarfen und in belastenden sozialen Lebenslagen. Die „Clearingstelle Gesundheit“ arbeitet in diesem Feld seit 2016.

Logo Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit

Mit großer Zufriedenheit schließt die „Clearingstelle Gesundheit“ die Förderperiode 2019 ab. Die Zahl der geförderten Projekte stieg zum Vorjahr und dementsprechend die Zahl der mitwirkenden Stadtquartiere (nähere Informationen im untenstehenden Link). Dies bringt zum Ausdruck, dass das Thema Gesundheitsförderung in den Berliner Quartieren an Bedeutung und an Attraktivität gewinnt. Im Jahr 2020 wird diese Entwicklung anhalten. Kein Grund, sich zurückzulehnen. Viel mehr wird sich die KGC in diesem Jahr mit ihren Fördermittelgeberinnen und -gebern intensiv damit befassen, wie die Erfolgsgeschichte an weiteren Orten Berlins in den nächsten Jahren fortgesetzt werden wird.
 

Gemeinsam fördern - aus der Praxis lernen

Anhand der sogenannten Verbundprojekte lässt sich gut zeigen, wie Gesundheitsförderung in Stadtteilen aussehen kann. Diese bestehen aus jeweils einem Soziale Stadt-Projekt und einem über Mittel der Krankenkassen und Krankenkassenverbände finanzierten Gesundheitsmodul. Die Clearingstelle Gesundheit berät dabei die Quartiersmanagements und Projektträger bei der Konzeption des Gesundheitsmoduls und leitetet die dafür bereitgestellten Gelder an die entsprechenden Projekte weiter.

Die Gesundheitsmodule waren im letzten Jahr mit einem max. Budget von 5.600,00 EUR ausgestattet. Die Handlungsschwerpunkte lagen diesmal auf den Themen Bewegungsförderung, gesundheitsgerechter Umgang miteinander und Ernährung. Was alle Projekte verbindet: über die vordergründigen Angebote werden andere gesundheitsrelevante Themen wie Teilhabe oder Bildung/ Wissensvermittlung berührt und adressiert. Die Projekte leben von der offenen Gestaltung und Beteiligung der Projektteilnehmenden. In der Berichterstattung aller Projektträger kommt zum Ausdruck, dass Gesundheitsförderung zum einen dann gelingt, wenn die Zielgruppe(n) partizipativ und bedarfsgerecht eingebunden wird/werden. Zum anderen müssen die Angebote dort stattfinden, wo sich die Menschen in den Stadtteilen aufhalten: in Nachbarschaftseinrichtungen, Stadtteil- und Familienzentren, in Kitas, Schulen oder auf Spielplätzen. Darüber hinaus zeigt sich, dass gesundheitsbezogene Inhalte insbesondere dann Anklang finden, wenn sie von Peers/ Multiplikatorinnen und Multiplikatoren vermittelt werden.
 

Gemeinsame Sache machen – voneinander lernen

Die KGC orientiert sich in der Förderung der Projekte an den Rahmenstrategien für die geförderten Stadträume. Dabei vertraut sie auf die Expertise der Fachkräfte im Quartiersmanagement, der sozialen Träger vor Ort und der zuständigen Mitarbeitenden im Bezirksamt. Der fachliche Austausch und die Bündelung der gesundheitsbezogenen Ressourcen zielen darauf ab, dass die Projekte nicht bloß positiv auf die Teilnehmenden wirken, sondern auch auf die Strukturen in der Stadt.

Zur Transparenz und Orientierung wurden 2019 alle Projekte in Steckbriefen vorgestellt.


Um das kooperative Handeln zu stärken, organisiert die Clearingstelle seit 2016 Austauschformate. Im Jahr 2019 fand bereits die 6. Werkstatt zur Qualitätssicherung statt, diesmal mit dem Titel „Gesundheitsförderung in den Quartieren: Alles in Butter?!“. Von der lokalen Ebene bis zu den Förderern und Förderinnen kamen alle ins Gespräch. In der Diskussion wurden Gemeinsamkeiten der Projekte in den Blick genommen: Was sind Gelingensfaktoren und gute Ansätze in den Quartieren? Was ist auf andere Stadtteile übertragbar?

In Butter ist natürlich nicht alles – vor allem seitdem wir mit COVID-19 leben. Das neue Jahr startet unvorhergesehen und für alle Menschen vermutlich unvorstellbar. Die Krise trifft viele Menschen mit voller Härte, Menschen in sozial und gesundheitlich schwierigen Lebenssituationen voraussichtlich besonders. Es kann für die weitere Arbeit nur das Ziel sein, darauf in Bezug auf Präventionsarbeit und Gesundheitsförderung eine angemessene Reaktion zu entwickeln. Die Reaktionen der Projektträger und Projektträgerinnen in den Quartieren sind erstaunlich: einfallsreich und bedarfsorientiert finden Sie Lösungswege, um die Menschen in den Stadtteilen weiterhin gesundheitsförderlich zu unterstützen.

Weitere Informationen:

Clearingstelle Gesundheit für Quartiere der sozialen Stadt und Steckbriefe aller geförderten Projekte  (Stand: 08.04.2020)

Programm „Sozialer Zusammenhalt“ (Stand: 02.04.2020)


Danielle Dobberstein, Tina Hilbert, Nils Stakowski, Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.

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